Samstag, 10. September 2016

Ich und mein Holz!

Hallo ihr Lieben,

Freitagabend und somit schon eine volle Woche Chicago liegen fast hinter mir. Wo fange ich an und wo höre ich auf?

Wohnung. Nachdem wir alle vom Flughafen zu unseren Appartments gefahren sind, trafen wir zunächst auf Anna und Dimitrios (sowie einen Freund von Anna, der beide begleitet hat) und haben uns auf die Suche nach unserer Wohnung gemacht. Nach einigem hin und her und vor allem vorbeilaufen an der Wohnung haben wir diese schließlich auch gefunden. Es ist keine "Luxusbleibe", aber das hat von uns sicher niemand erwartet und letztlich ist sie auch für drei Personen ausreichend groß. Es gibt drei Schlafzimmer, einen Wohn- und Essbereich, eine Küche und zwei Bäder. Ich habe mir, gemäß dem Motto "Alter vor Schönheit", das Schlafzimmer mit angeschlossenem Bad ausgesucht. Das heißt, dass ich ein Bad für mich alleine habe und die anderen beiden Mädels sich eines teilen. Für mich natürlich einfach und bequem, für Anna und Nadine war das aber auch kein Problem. Anbei ein paar Eindrücke von meinem Zimmer und Bad:
Das Bad

Der Zugang zum Bad

Mein Kleiderschrank

Mein Schreibtisch


Mein Bett :)

Und die weitern Eindrücke unserer Wohnung:
Essbereich

Küche
Wohnzimmer (der Weihnachtsbaum wurde mittlerweile fachfrauisch abgebaut :D )

Als wir gerade dabei waren uns ein wenig einzurichten, klopfte es an der Tür und eine liebe Kollegin stand vor unserer Tür um uns wissen zu lassen, dass sie direkt nebenan wohnt und uns anzubieten mit uns zu Walmart zu fahren, sobald wir einigermaßen angekommen sind. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht über ein Auto verfügt haben, kam dieses Angebot regelrecht wie gerufen und das haben wir dann auch noch am selben Abend erledigt. Am darauffolgenden Wochenende war Labor Day Wochenende. Die Amerikaner feiern hierbei sozusagen das Ende des Sommers. Nicht alle Geschäfte haben dann offen und wir wollten einfach wenigstens die grundlegenden Einkäufe so schnell wie möglich hinter uns bringen. Ist uns ja auch gelungen, Julia sei dank!

Tag 1. Wie schnell das Wochenende letztlich dann rum ging ist mit Worten so nicht zu beschreiben. Jedenfalls kam der Tag X immer näher und als es letztlich so weit war, waren alle nervös. Wie würde es sein? Sind die Leute freundlich? Sind sie genervt wenn du viele Fragen stellst? Was ist alles schon erledigt? Und so weiter und so fort... Im Grunde: Alles absolut unbegründet. Wir waren etwas vor der vereinbarten Uhrzeit da und haben gerade in der Lobby gesessen, da wir keinen Zugang zum Gebäude hatten ohne Stechkarte, als uns Armin - ein netter Kollege aus dem PM Air, also meiner Abteilung - mit ins Gebäude genommen hat und uns erstmal im Konferenzraum platziert hat. Danach gab es kurze Verwirrung darum, wie es weiter geht, aber schlussendlich sind wir in der Personalabteilung gelandet. Dort haben wir, entgegen erster Befürchtungen, gerade mal 1,5 Stunden gebraucht und alles war erledigt. So gehört sich das! Dann ging es wieder zurück in die Abteilungen und auch hier herrschte wieder leichte Irritation darum, in welcher Abteilung ich nun genau aushelfen würde. Das hat sich auch erst gegen Spätnachmittag geklärt. Dann gab es allerdings noch erste Einweisungen in das Booking-System und schwupps war Tag 1 auch schon wieder vorbei, da wir zum Insurance Office gehen wollten und durften. Dort haben wir noch 1,5 Stunden zugebracht, aber das Auto war immerhin schonmal versichert.
Schenker Inc.

Arbeit ist Arbeit ist Arbeit ist Arbeit. Genau so und nicht anders. Nachdem sich die anfängliche Verwirrung gelegt hat, habe ich zunehmend mehr Aufgaben bekommen. Eine davon hat mir Reports und Excel zu tun und ist eine täglich zu erledigende Arbeit. Dann habe ich an anderen Stellen ausgeholfen so gut es ging und weiterhin meine Accounts und Telefondaten etc aktualisieren müssen. So kann man die Woche auch rumbringen ;) Ein witziges Hightlight dieser Woche war aber definitiv unsere Mittagspause gestern. Kurze Erklärung vorab: Wir sind 4 deutsche Praktikanten, ein Grieche (der aber in Deutschland studiert und deutsch spricht) und eine Indonesierin. Wir haben in dieser Mittagspause bescheuerte Lieder oder Lieder mit bekloppten Tänzen gespielt. So u.a.: Macarena, Las Ketchup, Schnappi, etc. Die deutschen Lieder haben wir versucht zu übersetzen. Und so kam unser neues "Chicago-Apartment 101 Theme" zustande: Ich und mein Holz! Ich habe selten ein bescheuerteres Lied gehört, aber gleichzeitig so ein verdammter Ohrwurm. Und genau deshalb singen wir das fast ständig vor uns hin. Mittagspausen sind definitiv lustig. Wenn ich schon dabei bin: Für Montag wurden wir zum Mexikaner eingeladen und am Dienstag hat ein Kollege seinen Abschied, also auch da werden wir verpflegt (yummie :D ). Ebenso haben wir bereits eine Einladung zu Thanksgiving und Christman Eve erhalten. Und wie sich heute herausgestellt hat, ist der Freund unserer Kollegin Packers Fan. Klein Silvanchen ist also schonmal sehr willkommen ;)

Auto. Kommen wir also nun zum größten Sorgenkind... Ich habe ja bereits erwähnt, dass wir Dienstag beim Versicherungskerl waren und das Auto schonmal versichert haben. Ohne die Versicherung konnten wir das Auto auch nicht anmelden. Für heute morgen war dann letztlich der Gang zur Zulassungsstelle geplant. Jori und ich sind gemeinsam gefahren, da Jori offiziell das Auto gekauft hat und ich in den Versicherungspapieren als zweiter Fahrer gelistet bin. Mit der Arbeit war alles abgesprochen und so waren wir um zwanzig vor 9 in North Chicago bei der Zulassungsstelle. Bereits gegen halb Zehn konnten wir diese mit unseren neuen Kennzeichen verlassen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns noch gefreut, dass bisher alles so reibungslos abgelaufen ist und hatten die Hoffnung gegen halb elf auf der Arbeit zu sein. In der Zulassungsstelle hat man uns gesagt, dass wir nach Des Plaines müssen, um dort einen City-Sticker zu erwerben und ins Auto zu kleben. Also haben wir uns mt Uber nach Des Plaines zum Rathaus bringen lassen (ca 3 Meilen von uns entfernt, wenn ich es richtig auf dem Schirm habe) und haben dort für $30 einen Sticker gekauft. Kaum das wir im Ubertaxi zurück zu unseren Apartments sassen, klingelte Joris Telefon. Am Apparat die Frau aus der City Hall, die uns nun mitteilte, dass wir soeben die falsche Plakette erworben hatten. Wir würden nicht die aus Des Plaines, sondern die aus Maine benötigen (Cook County). Sehr schön. Also sind wir zu unseren Apartments gefahren, haben die Kennzeichen angebracht und sind erst nach Maine und dann nochmal nach Des Plaines gefahren. In Maine konnten wir allerdings nicht bar zahlen, sodass wir erst eine "Money Order" in einem Supermarkt holen mussten. Dort gibst du am Service Desk Bargeld ab und erhältst dafür einen Check. Das kostet natürlich wieder Zeit und mit $80 war dieser Sticker auch unfassbare $50 teurer als der aus Des Plaines! Nachdem wir den, nun richtigen, Sticker angebracht hatten, sind wir erneut nach Des Plaines, haben dort den anderen Sticker wieder abgegeben und das Geld zurückerhalten und sind von dort aus auf die Arbeit gestartet. Pünktlich zum Lunchbreak und mit einer Menge Hunger, dafür aber mit einem nun vollständig angemeldeten, versicherten und fahrtüchtigen Auto kamen wir dann in der Firma an.

Das war also meine erste Woche in Des Plaines und auch meine erste Arbeitswoche. Jetzt, mit einem Auto und damit mit einer gewissen Freiheit, bin ich gespannt was noch folgen wird. Morgen fahren wir zunächst mal nach Chicago Downtown und haben einiges vor! Und wer mich kennt weiß, dass ich morgen sehr früh aufstehen werde ;) It's DERBYTIME!!! Ein brachiales: AUSWÄRTSSIEG und eine gute Nacht auf Des Plaines!

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